Das Unternehmen Phoenix Contact wird unter wissenschaftlicher Begleitung von Fraunhofer Lemgo ein Pilotprojekt für die intellligente Straßenbeleuchtung angehen. Und die soll zukünftig weitaus mehr können, als „nur“ zu leuchten.

Straßenlampen sind so zahlreich und alltäglich, dass Fußgänger, Autofahrer und Anwohner sie kaum mehr wahrnehmen. Wenn man an die Modernisierung dieser Infrastruktur denkt, dann wird damit häufig die Umrüstung auf LED-Technik verbunden. Doch das ist für Professor Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer IOSB-INA und Initiator von Lemgo Digital, zu kurz gesprungen: „Straßenlampen sind überall im öffentlichen Raum vorhanden und sind daher hervorragend geeignet, neben ihrer Beleuchtungsfunktion, auch als Träger für Sensoren und weitere Funktionen zu dienen.“ Diese Meinung unterstützen ebenfalls die Smart City Experten des Blomberger Automatisierungsspezialisten Phoenix Contact. Und genau das soll jetzt in einem Pilotprojekt mit den Stadtwerken der Alten Hansestadt Lemgo erprobt werden. Mit dem Reallabor in Lemgo finden die Techniker ein ideales Testfeld hierfür vor. Fraunhofer Lemgo wird das Projekt wissenschaftlich begleiten und die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit bewerten.

lampen

„Wie in vielen Städten in Deutschland, hängen die Straßenlampen auch bei uns in einem vom restlichen Stromnetz getrennten separaten Netz, dass über Rundsteuergeräte straßenweise ein- und ausgeschaltet wird“, stellt Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der  Lemgoer Stadtwerke die Situation in der Alten Hansestadt Lemgo dar. Damit sind die Straßenlampen aber nur sehr eingeschränkt als Infrastrukturbaustein für die Digitalisierung der Stadt nutzbar.

Das hat Phoenix Contact auf den Plan gerufen. „Wir haben eine Lösung für die Nachrüstung von Straßenlampen entwickelt, mit der dieses Problem elegant gelöst wird“, erläutert Jörg Nolte, der das Lösungsgeschäft mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und Smart City Konzepte bei Phoenix Contact verantwortet. „Das wollen wir an einem ausgewählten Straßenzug in Lemgo unter realen Bedingungen testen und anschließend zur Marktreife entwickeln.“ Dadurch entsteht ein Netzwerk aus kommunikationsfähigen Laternen, die neben der Beleuchtung gleichzeitig Informationen über das Umfeld sammeln und übermitteln können. Das entstehende Optimierungspotenzial ist enorm. Denkbare Zusatzfunktionen sind neben der dimmbaren und bedarfsgerechten Beleuchtung die Aufnahme von Sensorik für unterschiedlichste Aufgaben. Hierzu gehören die Analyse und Verbesserung des Verkehrsflusses, die Messung von Umweltdaten, wie Lärm, Luftverschmutzung, oder die Erfassung freier Parkplätze am Straßenrand.

Die Einsatzmöglichkeiten weiterer Funktionen soll natürlich im Schulterschluss mit den Nutzern, also den Bürgerinnen und Bürgern, geschehen – dies kennzeichnet den partizipativen Ansatz von Lemgo Digital.

Ideen, die auch in der Alten Hansestadt Lemgo ankommen: „Es liegt auf der Hand, die Straßenbeleuchtung als einen Baustein für die Digitale Stadt zu nutzen und sie nicht nur energieeffizienter zu machen“, sagt Bürgermeister Dr. Reiner Austermann. „Wir freuen uns darauf, dass die Alte Hansestadt Lemgo Austragungsort für diesen interessanten Ansatz ist, der für viele Städte relevant ist. Daher werden wir das Pilotprojekt gerne unterstützen und sind schon jetzt auf die Ergebnisse gespannt.“

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