Lemgo Digital hat im öffentlichen Nahverkehr Lemgos digitale Fakten geschaffen. Und damit die IoT- Infrastruktur für weitere Innovationen und Mehrwerte. Ab heute sind alle 16 Stadtbusse in Lemgo mit Sensoren für die exakte Positionsbestimmung und zusätzlichen Displays ausgestattet.

Ab heute sind alle 16 Stadtbusse in Lemgo mit Sensoren für die exakte Positionsbestimmung und zusätzlichen Displays ausgestattet. Die Positionsdaten werden in einer sicheren Cloud verarbeitet und die Fahrgäste sehen morgens bereits am Frühstückstisch auf dem Smartphone, wann genau sie sich auf dem Weg zur Halstestelle machen können. Busfahrer sehen ab sofort die Positionen der Kolleginnen und Kollegen – es entfällt der fragile Funkverkehr und eigene Abfahrtszeiten können einfacher synchronisiert werden. Doch dies ist erst der Anfang: Lemgo Digital verfügt nun über das Handwerkszeug, zahlreiche weitere Mehrwertdienste zu erschaffen – nicht nur im öffentlichen Nahverkehr.

Gemeinsam mit dem kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz), der Hochschule OWL und den Stadtwerken Lemgo hat Fraunhofer IOSB-INA die Basis für die Entwicklung zukünftiger Mehrwerte und die Verbesserung des Komforts für die Fahrgäste geschaffen. Unerwartete Verspätungen, fehlende Informationen oder Busse, die einem vor der Nase wegfahren – diese gehören in Lemgo ab sofort der Vergangenheit an. Professor Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer in Lemgo und Projekt-Initiator, Projektleiter Jens-Peter Seick sowie Vertreter der Stadtwerke und des krz präsentierten am Vormittatg die bereits erreichten Lösungen und gaben einen Ausblick auf die Potenziale der Digitalisierung in einer Mittelstadt. Eines der zentralen Ziele von Lemgo Digital liegt bei der Technologiegestaltung in der Bürgerbeteiligung. Die Funktionsweise und die grafische Oberfläche der Informationsanzeige in den Bussen ist bereits in einem Workshop mit Busfahrerinnen und Busfahrern entwickelt worden. Die Web-Anwendung wurde interessierten Fahrgästen und allen Bürgern bereits im August für einen zweiwöchigen Test zur Verfügung gestellt. Wir konnten ein hohes Interesse der Anwender feststellen, die diesen Test engagiert und interessiert angenommen haben. Umfangreiches Feedback, zu Funktion, Anwenderfreundlichkeit und Nutzwert der Anwendungen wurde gesammelt und ist bereits in Anpassungen der Anwendungen eingeflossen.
Auch Anregungen für Funktionserweiterungen sind eingegangen. Nach dem Betatest kann nun ein zunächst einjähriger Pilotbetrieb beginnen.

Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo ist erfreut: „Die Digitalisierung eröffnet uns neue Möglichkeiten, den Busbetrieb noch genauer zu analysieren, benutzerfreundlicher zu machen und damit die Attraktivität des Stadtbusses weiter zu steigern.“

Herr Hoppmann, krz, ergänzt: „Dieses Projekt bietet den idealen Rahmen für die Umsetzung einer neuen Smart City Plattform für Mittelstädte, die wir nun gemeinsam mit Fraunhofer IOSB-INA, beispielgebend für andere Mittelstädte, in Lemgo entwickeln und erproben.“ Unterstützt wird dieses Projekt darüber hinaus durch die am Stadtbus Lemgo beteiligten Busbetreiber Köhne aus Extertal und Linke aus Lemgo, sowie dem Software Lieferanten IVU Traffic Technologies aus Aachen.

Sven Oehlmann, Geschäftsführer Karl Köhne Omnibusbetriebe GmbH und Prokurist Uwe Kortemeier sind sich einig: „Wir begrüßen den Vorstoß von Fraunhofer in Lemgo sehr. Er wird uns helfen, die Digitalisierung im Bereich des ÖPNV für unsere Kunden voranzutreiben und die Qualität weiter zu verbessern.“

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo und Initiator von Lemgo Digital ergänzt: „Der Aufbau der grundlegenden IT-Infrastruktur wurde nun abgeschlossen. Damit sind wir in der Lage, Daten zum Beispiel zur Pünktlichkeit oder Ein-/ Ausstiegsfrequenzen an den Haltestellen in der notwendigen Qualität und Tiefe zu erfassen. Diese werden wir gemeinsam mit den Stadtwerken Lemgo und den Busbetreibern zur Weiterentwicklung des Stadtbus-Systems nutzen.“

Neben dem Handlungsfeld Mobilität wurde am 06. September mit dem Impulsgespräch „Erlebnisraum Innenstadt“ der Beteiligungsprozess für das Handlungsfeld Einzelhandel gestartet, der mit 80 Teilnehmern auf großes Interesse gestoßen ist.

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