Fraunhofer IOSB-INA und TH-OWL erweitern cloud-basiertes Echtzeit-Informationssystem auf dem Innovation Campus Lemgo und demonstrieren damit eine flexible #IoT-Lösung für Kommunen.
Dynamische Parkleitsysteme sind in vielen Städten bereits Stand der Technik. Warum also das Rad neu erfinden? Forscher des Lemgoer Fraunhofer-Instituts und des Instituts für Industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule OWL haben das Thema neu gedacht und die Funktionen eines Parkleitsystems mit denen eines Echtzeit-Informationssystems (Digital Signage) auf der Basis von IoT-Technologien kombiniert. Das so entstandene System vereinfacht nicht nur die Parkplatzsuche, indem es Autofahrer zu einem freien Parkplatz leitet und damit den Suchverkehr sowie die Fahrzeugemissionen reduziert. Es ist gleichzeitig eine sehr einfach skalierbare und multifunktional einsetzbare Lösung für den Einsatz in Kommunen entstanden, um Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger im öffentlichen Raum zu informieren. "Ob als Stadt- oder Campus-Informationssystem, oder als Verkehrsleitsystem, ob für Anwendungen in kleinen oder großen Kommunen, die Einsatzmöglichkeiten sind riesig groß!", ist Professor Dr. Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer IOSB-INA und Professor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH-OWL) in Lemgo, von der entwickelten Lösung überzeugt. Das Herzstück ist die Urbane Datenplattform, über die beliebige Sensorwerte und Datenquellen verarbeitet und über verschiedene Kanäle, z.B. Displays oder Apps, an die Nutzer in Echtzeit übermittelt werden können. Eingesetzt und getestet wird die Lösung derzeit mit drei Outdoor-Displays an den verschiedenen Zufahrten zum Innovation Campus Lemgo und einer App. Die vorhandenen Parkplätze werden über mehrere IoT Edge Nodes in Echtzeit erfasst. Um die vielfätligen Einsatzmöglichkeiten zu demonstrieren, werden neben Hinweisen der Campusakteure zu Veranstaltungen aktuell auch die lokalen Inzidenzwerte des RKI automatisiert verarbeitet und visualisiert. Darüber hinaus wurde eine Schnittstelle zu dem Warnsystem KATWARN realisiert. Künftig sollen weitere Sensoren und intelligente Algorithmen für noch mehr Funktionalität sorgen. Eine interessante Fragestellung ist beispielsweise die Gestaltung der Schnittstelle zu den Nutzern. "Insbesondere Autofahrer können den Inhalten nur wenige Sekunden Aufmerksamkeit schenken, so dass wechselnde Inhalte nur eingeschränkt sinnvoll sind. ",so Benedikt Lücke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Industrielle Informationstechnik der TH-OWL.
Die Systemarchitektur beruht im Kern auf einer Urbanen Datenplattform, die aus open-source Softwarekomponenten besteht. Für die zuverlässige Erfassung kommen die IoT-Boxen des Fraunhofer IOSB-INA zum Einsatz, die über eine KI-basierte Bildverarbeitung verfügen und an die unterschiedlichste weitere Sensoren zur Umfelderfassung angeschlossen werden können. Die Urbane Datenplattform erlaubt die automatisierte Integration verschiedenster Datenquellen. Eine aufgesetzte Digital-Signage-Lösung spielt die Informationen in Echtzeit z.B. auf Outdoor-Displays aus. Ein Redakteurssystem erlaubt die Integration von zeitgesteuerten Inhalten.
"Interessenten können sich das System gerne bei uns vor Ort im Live-Betrieb anschauen und von unseren Erfahrungen profitieren. Wir unterstützen Betreiber solcher Systeme herstellerneutral bei der Konzeption und anschließenden Umsetzung", lädt Professor Jasperneite ein.